Nadi und die Möppesbande

KURZ & BÜNDIG

• Schon immer verrückt nach Hunden
• Ein Barsoi und die Liebe auf den ersten Blick
• Ach, Ana-Lena...mit Dir fing "Alshamina" an
• Von der Justizangestellten zur Hundezüchterin
• In Zumba-Montur zur Geburtshilfe
• Bed & Breakfast, Hunde-KiTa und vieles mehr
• Kurzes Video per Instagram: https://www.instagram.com/reel/C6Y7KV_LA21/?igsh=bmJhN3RkYWh6Y3p3

Zwischen 300 und 500 Preise hat Nadja Pergher über die letzten 20 Jahre angesammelt. Wie viele es genau sind, das weiß sie nicht. "Ist auch nicht so wichtig", sagt sie. Bestätigt aber das, was ihr am Herzen liegt: Dass sie eine "ausgezeichnete" Barsoi-Züchterin ist. Ob Monaco, Dänemark, Italien, Deutschland ...die Richter waren bei den Ausstellungen  nicht nur von den Hunden, sondern auch von ihr begeistert. Warum? "Weil es mir einfach Spaß macht, meine tollen Hunde zu präsentieren, und ich da völlig unverkrampft rangehe", analysiert sie. Vielleicht aber auch wegen ihrer kölschen Schnüss? "Ja", meint sie lachend, "auch deshalb."

"Die Bekloppte mit den Hunden"

Mit ihren 13 Hunden lebt Nadi auf einem 10.000 qm-großen Grundstück in Bauler. "Glücklich", wie sie sagt, und lässt daran keinen Zweifel aufkommen. "Im Dorf han se mich für bekloppt jehalten", erzählt sie im breiten Kölscher Platt. "Bin ich ja och mit meine Möpp." Die passionierte Barsoi-Hundezüchterin und seit einem Jahr auch Pensionswirtin ihres tierischen Gastbetriebs - mit Angeboten wie Bed & Breakfast, Kurzzeit-, aber auch Langzeitbetreuung - hat sich in dem nur 76 Einwohner zählenden Dorf Bauler, wo sie seit 2007 lebt, etabliert. Manchmal gegen Widerstand, häufig aber auch begleitet von viel Sympathie und Wohlwollen.

Liebe auf den ersten Blick

Mit Hunden sei sie groß geworden, doch ans Züchten habe sie nie gedacht, erzählt sie weiter. Und auch nicht an eine Hunderasse, die ihr sprichwörtlich den Kopf verdreht habe. Und das war so.... In einer Pizzeria in Erftstadt hatte sie bei ihrer Tischnachbarin einen Barsoi gesehen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ans Essen war dabei nicht mehr zu denken. Denn das, was sie unter dem Tisch der Nachbarin sah, war viel attraktiver als das, was auf dem Teller lag. Angefixt von der imposanten Größe, der ruhigen Ausstrahlung und dem trotzdem feurigen Temperament, hatte sie nur noch eines im Kopf: Ein russischer Barsoi sollte ihr Begleiter werden.

Ach, Ana-Lena...

Mit Ana-Lena erfüllte sich 1996 ihr Traum. 13,5 Jahre war die Hündin immer an ihrer Seite. "Als sie starb, brach für mich eine Welt zusammen", sagt Nadi. "Sie war meine große Liebe." Die Geschichte, die folgt, ist lang und der Kreis schließt sich im Jahr 2014.

Justiz - Fitness - Hund

Beginnen wir mit dem Status der gelernten Justizfachangestellten - einem echt Kölsche Mädchen, das mit Michael Schuhmacher zwar nicht direkt, aber in der Parallelklasse die Schulbank gedrückt hat - und ihrem Wunsch nach Veränderung. Den erfüllt sie sich zunächst als zertifizierte Gymnastik-Fitnesstrainerin mit Diplom und stolze Besitzerin einer Barsoi-Hündin ohne Züchtungsambitionen. "Mit Ana-Lena fing alles an", sagt sie nachdenklich und meint damit die tiefe Liebe zu den russischen Windhunden mit dem "tollen, verlässlichen Charakter", aber auch den Wunsch, nach Ana-Lenas Tod die Gefühle mit anderen teilen zu können.

In Zumba-Montur zur Geburtshilfe

Ein Anruf vom Windhundverein holt sie drei Monate nach dem Tod der Hündin aus ihrer Trauer. "Ein Rüdenwelpe kam in mein Haus", lächelt Nadi. Sein Name: Legolas vom Tollhaus - mit ihm und der Hündin Heavie (Rose from Heaven Sokolow) war die Alshamina-Zucht geboren. Und auch dazu gibt es viele Geschichten. Eine davon sind die erstaunlichen Umstände beim ersten Wurf, der - wen wundert es - völlig überraschend kam. Geschminkt, im Zumba-Kostüm und bereit, zu den Kursteilnehmern nach Vianden zu fahren, musste Nadi im letzten Moment absagen, war doch bei ihrer trächtigen Hündin Heavie die Fruchtblase geplatzt. "Da kam ein weißes Baby mit dem Schwanz zuerst zur Welt", erzählt sie gerührt. Mariechen ist geblieben. "Ich trenne mich nicht gerne von meinen Hunden", gesteht sie. "Auch nicht von den alten. Die Senioren dürfen bleiben." Ohnehin hält sie zu allen Welpenkäufern Kontakt. "So weiß ich, dass es ihnen gut geht. Und wenn nicht, hole ich sie da auch wieder raus." Dass sie das schafft, ist amtlich festgehalten.

Alshamina-Zucht weltweit

Eine kleine Anekdote noch: 2014 erhielt die quierlige Frau aus Bauler einen Anruf aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Utah. Eine gewisse Monika war an einer Hündin aus ihrem Wurf interessiert. Während des Gesprächs stellte sich heraus, dass es just die Besitzerin des Barsois war, in den sich Nadi in der Erftstadt Pizzeria verliebt hatte... Die Alshamina-Linie lässt sich seitdem auch über den großen Ozean hinaus verfolgen.

Bed & Breakfast, Hunde-KiTa und vieles mehr

Wie die dreifache Mutter, die sich selbst als "Wibbelstätz" bezeichnet, dann auch noch auf den Gedanken einer Hundepension gekommen ist? Ja, das ist eine andere Geschichte. Eigentlich wollte sie eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellte machen. Eigentlich. Den Vertrag hatte sie schon in der Tasche, aber so richtig wohl fühlte sie sich dabei nicht. Dann kam ihr ein ganz anderer Gedanke: "Eine Hundepension wäre toll." Gedacht, gesagt und getan: Nadi besuchte die "Kölner Hundeakademie", bestand die Prüfungen mit Bravour und eröffnete im Dezember 2023 die Hundepension und Hundetagesstätte "Flashmöpp".

=>> Wer mehr über Nadi und ihre Hundemöpp erfahren möchte, findet weitere Infos unter: www.von-alshamina.com